Die wenigsten von uns sind aufgewachsen in einem Umfeld, das zulässt, dass wir uns einfach komplett selbst entfalten und leben können. Und das ist völlig okay so. Es gehörte zu deinem Weg. Was jedoch nicht mehr auf deinen Weg gehört, ist ewig so weiterzumachen. Du DARFST einfach du sein. Du DARFST gesund sein. Du DARFST dich entfalten.
Etwas vom Spannendsten in den Anfängen meines Human Design Experiments war tatsächlich die Einsicht, WIE sehr ich konditioniert war und wo ich komplett im Schatten gelebt habe. Von da aus konnte ich anfangen, langsam die Schichten, die nicht mehr zu mir gehören, abzutragen. Und ich bin auch heute noch dabei, denn dieser Prozess dauert ein Leben lang und bleibt ein Leben lang spannend.
Was ist Dekonditionierung?
Das Wort Dekonditionierung ist das Gegenteil der Konditionierung und somit eine Art „Lösungsverfahren“ von „falsch Gelerntem“. So würde ich es jetzt einfach mal ganz grob darstellen. Auch im Sport z.B. gibt es die muskuläre Dekonditionierung, die in der Rehabilitation seine Anwendung findet. Oder auch in der Psychologie finden wir diesen Begriff.
In diesem Beitrag spreche ich aus Human Design Sicht über dieses Thema. Um es einfacher auszudrücken, können wir die Dekonditionierung auch Schattenarbeit nennen. Denn das ist es schlussendlich. Die Arbeit an und mit unseren Schatten, die sich über die Jahre unbewusst aufgebaut haben. Es ist völlig normal, Schattenthemen und Konditionierungen zu haben! Wir alle haben sie und es ist gar nicht möglich, ohne aufzuwachsen.
Woher kommt unsere Konditionierung?
Wir sind hier auf diese Welt gekommen und waren dabei von Tag eins den Blickwinkeln, Regeln und Wahrheiten unseres nahen Umfelds „ausgesetzt“. Wir haben von unseren Eltern gelernt, sie kopiert, Dinge verstanden. Später sind wir in den Kindergarten und die Schule gegangen und haben auch da vieles von dem übernommen, was uns eben so beigebracht wurde. Und all diese Einflüsse haben uns auf eine Art und Weise geformt. Und das ist gut so! Wir brauchen diesen Prozess für unsere Weiterentwicklung und es ist gar nicht möglich, dass unser Umfeld keinen Einfluss auf uns hat. Vielleicht kennst du den Spruch:
„Du bist der Durchschnitt der 5 Personen, mit denen du die meiste Zeit verbringst.“
Und das verdeutlicht sehr gut, was ich mit all dem meine. Heute suchen wir unser Umfeld (hoffentlich) bewusst aus und entscheiden somit auch, welcher Einfluss uns formt. Früher war das aber gar nicht möglich, weil wir einige Jahre unseres Lebens auf unsere Eltern angewiesen waren und unser Gehirn ohne Filter einfach alles aufgenommen hat, was da eben reinkam.
Hier noch einmal, weil es mir so wichtig ist: Das ist weder gut noch schlecht. Es ist sogar eine Einladung, die Wertung einfach völlig wegzulassen.
Human Design und Dekonditionierung / Schattenarbeit
Ein Thema, das mich an Human Design so fasziniert ist, dass wir daraus nicht nur unsere Potenziale ablesen können, sondern auch unsere Schattenthemen und Wunden. Als ich in meinem eigenen Chart meine Lernthemen (Konditionierung) sah, ging mir ein so grosses Licht auf, dass ich es kaum fassen konnte! Und deshalb lasse ich diesen Aspekt immer direkt auch in meine Readings einfliessen. Schon beim ersten Human Design Reading, wo ich wirklich bei 0 anfange mit meinen Kund*innen, gehe ich schon auf Schattenthemen ein. Und weisst du was? Das ist es, was ihnen am meisten weiterhilft, weil sie so endlich verstehen können, warum gewisse Probleme immer wieder auftauchen in ihrem Leben oder wieso sie sich nicht 100% wie sie selbst fühlen.
Woran erkennt man die Konditionierung im Human Design?
Das, was für die meisten am greifbarsten ist, sind die Zentren. Schlussendlich kann die Konditionierung jedoch überall sein. Ich weiss, das ist keine wirklich befriedigende Antwort, aber wo Schatten ist, da ist auch Licht!
Im Grunde sind wir da offener für Konditionierung, wo wir nicht definiert sind. Ich blende dir unten mein Chart ein. Alles, was darauf farbig ist, ist definiert. Alles, was weiss ist, ist undefiniert. Und überall wo wir undefiniert sind, sind wir empfänglich. Heisst, das sind die Orte, auf die ich zuerst schaue, wenn ich nach Konditionierungen schaue. Und um das Ganze noch etwas einfacher zu machen: Ich fange bei den undefinierten Zentren an.
Beispiele der Konditionierung
Für mich war meine Krone ein meeega Learning. Die Krone ist das Zentrum ganz oben im Kopf (das aufrechte Dreieck). Bei mir ist es undefiniert (bzw. sogar komplett offen). Die undefinierte Krone hat natürlich wie alle anderen undefinierten Zentren auch seine Weisheit und Potenziale. Aber sie ist eben auch empfänglich. Ein grosses Thema einer undefinierten Krone kann also sein, dass man gar nicht so wirklich weiss, was einen überhaupt betrifft, weil da oben einfach soo viele Inspirationen, Ideen und auch Probleme (von anderen) reinfliessen können, dass man Mühe damit hat, zu wissen, was denn wirklich gerade sein Thema ist. Und das kann ich definitiv unterschreiben. Seit ich diesen Aspekt der offenen Krone kenne, steht auf meinem Vision Board der Satz: „Betrifft das wirklich mich?“ So gehe ich mit diesem Schatten um. Ich nutze Fragen, an die ich mich immer wieder erinnere, wenn es wieder soweit ist, dass ich bei diesem Thema festhänge.
Ein anderes Beispiel für die Funktionsweise der Konditionierung ist der Reflektor. Dieser Human Design Typ hat kein Zentrum definiert und hat somit 9 undefinierte Zentren. In einem Reading mit einem Reflektor macht es also speziell viel Sinn, auch die Charts der Eltern oder Geschwister mit anzuschauen, weil oft ihre Definitionen und Themen auch beim Reflektor sichtbar sind in Form von Konditionierungen.
Was bringt Dekonditionierung?
Ich denke, du hast jetzt ein Bild davon, wie Konditionierung funktioniert. Aber wie funktioniert Dekonditionierung jetzt und was genau bringt sie?
Deine Schatten anzuschauen und dich von ihnen nach und nach zu verabschieden bewirkt, dass du dein wahres Selbst spüren lernst und es mit der Zeit auch leben kannst. Die meisten von uns haben auch Konditionierungen in ihrem Entscheidungsprozess, was bedeutet, dass sie viele Entscheidung auf unauthentischer Basis treffen und somit nicht wirklich im Einklang mit ihrem wahren Selbst Dinge entscheiden. Stell dir vor, was passiert, wenn du weisst, wie du individuell für dich richtige Entscheidungen treffen kannst?
Um mit meinen und den Schattenthemen (oder schöner ausgedrückt: Lernthemen) meiner Kund*innen zu arbeiten, haben sich Fragen bewährt. Weil unser Gehirn immer automatisch Antworten auf Fragen sucht. Wer also die richtigen Fragen stellt, kommt der wahren Antwort immer näher. Und so arbeite ich sehr gerne. Mit Impulsfragen zu den betreffenden Themen. Zudem hilft alleine die bewusste Wahrnehmung der Schatten schon extrem, denn wenn wir fühlen können, woher die Schatten kommen, können wir sie sehen und mehr und mehr transformieren.
Kennst du dein eigenes Human Design Chart schon und verstehst, was deine Potenziale und auch deine Lernthemen sind? Hier kannst du dir dein kostenfreies Chart erstellen lassen. Und hier geht’s zu meinem Human Design Angebot für dich.
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