Was ist denn eigentlich normal? Ich denke das, was die Mehrheit macht, wird als normal bezeichnet.

Dieser Artikel wird was anderes, denke ich. Er wird nicht normal sein. Und ich weiss nicht, ob das am Thema liegt, oder an meiner Stimmung. Ich bin gerade ziemlich emotional und muss einiges loswerden. Mal schauen, was das hier wieder wird… ?

Sam Cadosch - normal - cover

Und ausserdem möchte ich noch was ergänzen zu meinem Artikel über Glaubenssätze. Denn ich habe mir zu dem Thema „Weihnachten ist scheisse“ nochmals Gedanken gemacht und muss meine Aussage hiermit bisschen mehr ausführen.

Weihnachten und mein Glaubenssatz

Ich habe gesagt, dass ich Weihnachten scheisse finde und das ein ungelöster, limitierender Glaubenssatz von mir ist. Heute (24.12.17) denke ich jedoch nicht mehr, dass das ein Glaubenssatz ist. Der schlechte Glaubenssatz ist bloss, dass ich Angst habe und denke, ich kann die Zeit nicht in Ruhe geniessen.

Aber ich will Weihnachten gar nicht super finden, ganz ehrlich. Denn heute ist mir was aufgefallen: Wieso sollte ich es gut finden, dass Menschen extra nett sind an Weihnachten? Die Menschen, denen ich was bedeute, sind auch den Rest des Jahres nett zu mir. Und sie kaufen mir auch keine Geschenke, nur weil es eben Weihnachten ist sondern wenn dann nur, weil es von Herzen kommt und gerade passt. Egal welcher Tag es ist.

Trotzdem freue ich mich von ganzem Herzen für all die Menschen, die Weihnachten mit ihrer Familie feiern und ein harmonisches Fest haben, das auf Ehrlichkeit und Liebe basiert. Bitte weiter damit!

Und das ist wahrscheinlich auch schon das erste Thema, bei dem ich nicht normal denke, sondern eine Meinung habe, die ich wahrscheinlich mit wenigen Menschen teile….

Aber es gibt noch mehr solche Themen und ich warne hiermit schonmal vor Fluchwörtern, denn ich glaube es werden einige fallen ?

„Komm schon, stoss‘ auch mit uns an.“ – Halt die Schnauze!

Sam Cadosch - normal - Alkohol, Wein

Photo by Serge Esteve on Unsplash

Ich hasse Alkohol. Es gibt fast nichts, was mich mehr aufregt als Alkohol. Diese Unkontrolliertheit und die Dummheit die auf einmal Überhand gewinnt. Ich habe es bei mir selbst gehasst, als ich mir früher mal ein paar Gläser gegönnt habe und ich hasse es genauso, wenn ich Menschen zuschauen muss wie sie sich selbst verlieren.

Ich sage nichts gegen all die Leute, die es tatsächlich schaffen, EIN verdammtes Glas zu trinken. EINS! Und ja, ich bin wütend und hacke hier auf der Tastatur rum wie wild. Aber das muss einfach mal raus. Keine Ahnung ob das hier überhaupt veröffentlicht wird.

Wieso zur Hölle ist es normal, dass man zu jedem Scheiss Alkohol trinkt? Und wieso ist es normal, dass das Weinglas ständig aufgefüllt wird, während es mindestens 3 mal so schwer ist, Wasser zu bekommen?

Ich habe 2 Familienmitglieder an den Alkohol verloren, wofür ich dankbar bin. Ja, mein Ernst. Ich finde es sehr schade, dass diese Menschen so gingen. Aber ich bin dankbar für die Lektion, die ich als kleines Kind schon mitbekommen habe.

Aber das ist nicht der Hauptgrund, wieso ich so eine Einstellung zum Trinken habe. Sondern weil ich mir sehr viele Gedanken darüber gemacht habe, und gesehen habe, was es aus den Menschen macht. Wie sie auf einmal ihre Moral und alles verlieren, was sonst eigentlich zählt. Ich finde es krass, wie es normal geworden ist, sich zu betrinken und zu denken so werde das Leben erträglicher… Schon der Gedanke daran tut mir weh im Herz. Und es ist ja nicht so, dass die Leute einfach nur trinken, um das Leben erträglicher zu machen. Das ist nur ein Anlass von vielen. Trinken ist einfach sowas normales, dass es einfach überall anzutreffen ist. Du kannst dir überall dein Bier oder einen Schnaps gönnen, gar kein Problem, weil es überall angeboten wird. Weil es etwas vom normalsten überhaupt geworden ist.

Dieses Jahr habe ich mich irgendwann entschieden einfach keinen Alkohol mehr zu trinken. Das letze Mal war im Sommer in Marbella. 1 Bier. Keine schreckliche Erfahrung oder sonst was. Aber ich habe einfach kein Bedürfnis mehr, das in mich rein zu kippen. Wieso auch? Es ist extrem ungesund auch in kleinen Mengen und ich will nicht, dass etwas in meinem Körper ist, was mich verändert.

Krass finde ich, dass es so schwer und unnormal ist, nicht zu trinken. Das ist mir in letzter Zeit extrem aufgefallen. Wie dich alle schief anschauen, wenn du nein dazu sagst. Und wie dich trotzdem alle überreden wollen, auch ein Gläschen mitzutrinken. Ich. will. nicht. Was ist daran so schwer zu verstehen?

Ich fühle mich extrem alleine, wenn ich am Tisch sitze in so einer normalen Runde, in der alle hinter ihrem Glas Wein oder was auch immer sitzen. Die ganze Atmosphäre ist komisch und du kannst den Menschen zuschauen, wie sie anders werden… Aber es ist normal.

Fleisch und tierische Produkte

Sam Cadosch - normal - Essen, Besteck

Photo by Chinh Le Duc on Unsplash

Und genauso geht’s hier bei diesem Thema weiter…

Ich ernähre mich so gut es geht vegan. Und nein, ich verfluche keine Menschen, die Fleisch und tierische Produkte essen. Das muss jeder selbst wissen und ich war schliesslich auch mal ein Allesesser.

Der Punkt ist aber auch hier wieder derselbe: Es ist nicht normal. Ich finde es traurig, wie die Menschen dich anschauen und lächelnd sagen „Wie bist du jetzt auf die blöde Idee gekommen?“. Ich meine…sowas würde mir nie im Leben in den Sinn kommen. Ohne überhaupt nach den Hintergründen zu fragen.

Und ausserdem ist es momentan noch eine ziemliche Herausforderungen auswärts dem treu zu werden. Weil es einfach nicht normal ist.

Ich habe früher nie hinterfragt, wo mein Essen herkommt und was es auslöst (Gutes und Schlechtes). Und ich denke so geht es vielen Menschen ein Leben lang. Sie denken nicht darüber nach.

Ich habe irgendwann für mich entschieden, dass ich mich bewusst dafür entscheide, was ich esse. Denn für mich ist es nicht mehr normal, einfach alles in mich hineinzuwerfen – manchmal sogar mit dem Wissen, dass es Auswirkungen auf meine Gesundheit hat – und zu denken „Ich habe nur ein Leben also will ich es auch geniessen.“

Für alle: Ich liebe Essen und ich geniesse das Essen. Und seit ich mich damit beschäftige und viele Lebensmittel NICHT mehr esse, kann ich viel mehr essen, weil sich dadurch meinen Horizont extrem erweitert habe. In der normalen Welt werden uns so viele Möglichkeiten genommen mit diesem Denken.

Ich muss jetzt eine rauchen… bin total gestresst!

Sam Cadosch - normal - rauchen

Photo by Dani Ramos on Unsplash

Das ist auch ein Thema, das mich sehr beschäftigt. Ich habe immer geraucht. Wann ich angefangen habe, erwähne ich hier besser nicht, denn es ist schockierend.

Dieses Jahr im März habe ich aufgehört zu rauchen.

Und im Sommer habe ich wieder angefangen. Aber nicht regelmässig, sondern nur manchmal. Der Grund dafür waren Probleme. Ich hatte einige Herausforderungen in meinem Leben und weil es normal war, kam mir natürlich sofort in den Sinn, dass ich ja jetzt eine rauchen könne, um den Stress zu lindern. Super.

Und um das Ganze nicht zu lang werden zu lassen: Ich habe dann irgendwann wieder regelmässig geraucht. Bis ich krank wurde im Oktober und nicht mehr rauchen konnte weil meine Lunge sonst schon fast abgekratzt ist. Dann war ich wieder einigermassen gesund nach 10 Tagen und habe direkt wieder eine angezündet. War ja normal. Und dann wurde ich wieder krank. Ende November. Und da habe ich es verstanden. Seit da rauche ich wieder nicht mehr. Obwohl ich wieder könnte.

Und es fiel mir auch nicht schwer. Ich habe es nicht mal gemerkt. Habe einfach vergessen, dass ich schon tagelang keine mehr geraucht habe. Und irgendwann wurde es mir bewusst und ich wusste auch, dass ich das nicht mehr brauche.

Aber: Es fällt mir schwer. Nicht wegen dem Suchtverhalten des Rauchens, sondern wegen den anderen Menschen. Ich habe keinen Menschen in meinem nahen Umfeld, der nicht raucht.

Und gestern ist mir was aufgefallen: Sogar die, die normalerweise nicht rauchen, tun es, wenn die Gelegenheit passt und die anderen eh auch rauchen. Wegen der Gesellschaft.

Es ist total normal zu rauchen. Dass man draussen zusammen redet und eine raucht.

Es gibt so viele Dinge auf der Welt, die normal sind. Und wenn du diese normalen Dinge nicht tust, musst du mental so verdammt stark und entschlossen sein, um nicht auch Dinge zu tun, die du eigentlich sonst gar nicht brauchst.

Schule, Ausbildung, Weiterbildung, Arbeit, Pension

Sam Cadosch - normal - leaf

Normal ist ein sehr mächtiges Wort. Denn was normal ist, ist gut. In den Augen von den meisten. Es ist normal, zur Schule zu gehen, eine Ausbildung zu machen, sich danach weiterzubilden, zu arbeiten und dann irgendwann in Pension zu gehen.

Ihr kennt meine Meinung dazu.

Wer das WILL, der soll es bitte so machen. Denn es gibt Menschen, die sind sehr glücklich mit diesem Weg.

Aber ich finde man sollte sich mal überlegen und sich ENTSCHEIDEN, welchen Weg man einschlagen will.

Ich habe einen komplett anderen weg eingeschlagen. Einer, der nicht normal ist. Und ich habe einiges erlebt, als ich damals „ausgestiegen“ bin. Von allen Seiten kamen die Leute und wollten mich wieder auf die normale Schiene zurückbringen. So als hätte ich mich verloren. So als wäre es sehr gefährlich und lebensmüde, was zu tun was nicht normal ist. So hat sich das angefühlt.

Und es fällt mir manchmal echt sehr schwer, Dinge zu tun, die nicht normal sind. Weil der Gegenwind so stark ist.

Und ja, dieser Artikel hilft mir gerade sehr, einiges rauszulassen, was sich angesammelt hat. Aber das ist nicht der einzige Sinn von dem hier.

Ich will damit erreichen, dass ihr euch bewusst ENTSCHEIDET für das, was ihr macht. Dass ihr nachdenkt über das, was ihr automatisch macht.

Normal? Wieso machen wir das?

Alles wird hinterfragt – bei mir war das schon immer so. Und so habe ich viele Dinge gefunden, die normal sind, die für mich so gar keinen Sinn ergeben…

Ich weiss nicht, wieso wir Sachen essen, die uns und unsere Umwelt kaputt machen. Und auch nicht, wieso wir für etwas arbeiten sollten, das wir nicht mögen. Und auch nicht, wieso wir denken, dass wir trinken müssen, um unser Leben erträglicher zu machen. Und ich verstehe auch nicht, wie es überhaupt sein kann, dass man sowas denkt und nicht merkt, dass etwas im Leben nicht mehr stimmt.

Wir sollten uns mehr Gedanken machen und bewusster entscheiden, was wir tun. Egal in welcher Hinsicht. Denn viel zu viel passiert einfach automatisch, weil es eben normal ist.

Es sollte normal sein, dass man sich vor jeder Tat fragt, ob das jetzt echt die beste Entscheidung ist.

Ich will hiermit nicht dazu auffordern, einfach das zu tun, was nicht normal ist. Sondern einfach bewusster zu überlegen, warum wir Dinge tun 🙂

Und das heisst auch nicht, dass Menschen schlechter sind, weil sie Dinge tun, die „normal“ sind. Ich will mit diesem Artikel hier auch nicht sagen, dass ich nie rauchen werde oder nie mehr ein Glas Wein trinke. Ich will damit bloss sagen, dass wenn ich sowas tu‘, dann bewusst.

Was denkst du zu diesem Thema? Kennst du noch mehr Beispiele, die „normal“ sind, über die sich anscheinend keiner so wirklich Gedanken macht?


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